Vor einiger Zeit beobachtete meine Frau wie ein Mann jeden Morgen gegen 8 Uhr mit dem Fahrrad auf den Spielplatz kam, der direkt unter unserem Küchenfenster liegt. Er lief eine Weile herum um dann jeden Tag an einer anderen Stelle ins Gebüsch zu pinkeln. Sobald das Phänomen wahrgenommen wurde, dachte ich über Lösungsmöglichkeiten nach. Sollte ich herunterrufen? => dann wüsste er wo wir wohnen und könnte uns irgendetwas in den Briefkasten tun, mich vielleicht auf der Straße anpöbeln, wenn er mich wieder erkennen würde. Heruntergehen? etc.

Ich denke über ihn nach, projeziere und psychologisiere. Hat er einen Kinderhass? Wir beobachteten ihn eine Zeitlang. Irgendwann tauchte er nicht mehr auf. Sucht er jetzt den nächsten Spielplatz auf? Wie lange hat das eigentlich gedauert? Zieht er durch Hamburg um seinem inneren Bedürfnis immer aufs Neue Ausdruck zu verleihen? Braucht er Hilfe?

All diese Fragen führten nicht zur Lösung des Problems, zumal ich nichts unternommen habe um Informationen zu bekommen. Aber die Aufmerksamkeit, die wir ihm geschenkt haben, könnte dazu geführt haben, dass er sein Handeln änderte – er pisst jetzt nicht mehr in UNSEREN „Vorgarten“, das Problem haben jetzt andere…

Eine skeptische Vermutung – als Werbebotschaft für mein Coaching nicht zu gebrauchen?